Integriertes HandlungsKonzept Osterath (IHKO)

Integriertes HandlungsKonzept Osterath (IHKO)

Stadt ruft Bürger zum Mitmachen in Form einer online-Befragung auf.

Planer suchen Bürger-Ideen für Osterath >> https://www.open-werkstadt.de/projekte/meerbusch/

Der Stadtteil soll schöner werden. Die Verwaltung hat ein Integriertes Handlungskonzept in Auftrag gegeben. Zwischen 25. Mai und 12. Juni können die Bürger sich online beteiligen. Nach Ende der Kontaktsperre sind Bürger-Info-Treffen geplant.

Ist Osterath ein Problemstadtteil? Das würde Michael Assenmacher so nie behaupten. Der Technische Beigeordnete fragt allerdings kritisch: „Warum ist in Lank so viel los und in Osterath nicht?“ Um das herauszufinden und zu ändern, hat die Stadt Meerbusch Anfang des Jahres das Kölner Stadt- und Regionalplanungsbüro Jansen damit beauftragt, ein Integriertes Handlungskonzept (IHKO) für den 11.000-Einwohner-Ort zu erstellen.

Ein solches Konzept soll helfen, den Stadtteil sinnvoll zu entwickeln und ist außerdem die Voraussetzung, um dafür auch Fördermittel vom Land zu bekommen. Die Basis des Ganzen ist eine Bestandsaufnahme. Mit ihr als Grundlage werden eine Analyse gemacht und konkrete Maßnahmen formuliert, um den Stadtteill zu entwickeln.

Sozialwissenschaftlerin Isabel Maniura aus dem Kölner Projektteam nennt erste Erkenntnisse der Planer nach mehreren Ortsterminen: „Grundsätzlich: Schwere städtebauliche Mängel sind uns in Osterath nicht aufgefallen“, so ihr Fazit. Allerdings habe der Ortskern große Strukturschwächen, Ladenlokale stehen leer. „Die Fußgängerzone ist eigentlich schön, aber es fehlen beispielsweise Sitzgelegenheiten.“ Generell gebe es in Osterath viel zu wenig Grün, dafür viel Autoverkehr und viele versiegelte Flächen.

Stichwort Rathauspark: Der sei durchaus attraktiv, sagt die Expertin. Das Problem: Die Anlage werde gar nicht wahrgenommen. „Die Eingangssituation müsste dringend verbessert werden.“ Wer sich nicht auskennt, würde den Weg in den Park gar nicht finden. Auch über eine attraktive Nutzung des Silo-Turms und des Lokschuppens sollte man sich Gedanken machen, schlägt sie vor.

Osterath gehört zu den Stadtteilen, in denen derzeit viel passiert und sich damit viel verändert. Die Stichworte lauten Bahnunterführung und neue Wohnbaugebiete. Das sieht Michael Assenmacher als Chance und Herausforderung zugleich. „Nehmen wir das Baugebiet Kamper Weg in Bovert. Wir müssen es schaffen, Verbindungen zwischen dem Neuen und dem Alten zu schaffen“, sagt der Technische Beigeordnete. „Wie gelingt es beispielsweise, dass die Bewohner des Neubaugebiets den Ortskern von Osterath aufsuchen?“ Dafür sei eine entsprechende Aufenthaltsqualität unbedingt nötig.

„Noch in diesem Jahr soll das Konzept fertig werden“, sagt Assenmacher. „Bis 30. September 2021 läuft dann die Frist, um den Antrag auf Fördermittel abzugeben.“ Wenn der Antrag bewilligt wird, gibt es 50 Prozent Zuschüsse vom Land. Der Stadt bleiben dann fünf bis sieben Jahre Zeit, um die Pläne umzusetzen.

Vorher muss aber noch viel passieren. Eigentlich wollte die Stadt bereits im März Expertenworkshops und später eine große Bürgerkonferenz veranstalten, aber dann kamen die Corona-Kontaktbeschränkungen dazwischen. „Nun machen wir die Befragungen digital“, kündigt Assenmacher an.

Seit Montag sind rund hundert ausgewählte „Stadtteil-Experten“, etwa aus Vereinen, Initiativen und Sozialeinrichtungen, aber auch Schützen, Händler und Ärzte aufgefordert, online ihren Fragebogen auszufüllen. Darin werden diese beispielsweise ermuntert zu benennen, wofür Osterath im Jahr 2030 bekannt sein könnte. Außerdem gibt es detaillierte Fragen zu Themen wie Infrastruktur, Mobilität, Ortszentrum sowie Wohnen und Leben in Osterath. Zwei Wochen haben sie Zeit, um über das digitale Formular zu antworten.

Ab 25. Mai bis 12. Juni sind dann alle Bürger gefragt, ihre Ideen, Meinungen und Kritik loszuwerden – ebenfalls online. Von der digitalen Alternative erhofft sich Assenmacher viel: „Wir wünschen uns, dass dadurch viele 20- bis 40-Jährige diese Möglichkeit nutzen, die Zukunft in ihrem Ort mitzugestalten.“ Fragen sind beispielsweise: Leben Sie gerne in Osterath? Wird die neue Bahnunterführung die Mobilität im Ort verbessern? Oder: Gibt es genug Angebote für Familien? Wie ist der Zusammenhalt der Osterather? Der Fragebogen für die Bürger sei mit rund 20 Fragen kurz und knackig formuliert, „das Beantworten geht schnell und soll Spaß machen“, verspricht Isabel Maniura. Außerdem soll es im Portal eine interaktive Karte geben, in der die Teilnehmer konkrete Ideen direkt verorten können.

Aber auch die analoge Mitbestimmung soll nicht zu kurz kommen. „Wir hoffen, dass wir im Herbst in großer Runde mit den Bürgern die ersten Ergebnisse vorstellen können“, sagt Assenmacher. „Natürlich vorausgesetzt, dass solche Versammlungen wieder erlaubt sind.“

Quell: https://rp-online.de/

 

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