Dringlichkeitsantrag der UWG/Freie Wähler für den HAFA am 28.5.2020

Dringlichkeitsantrag der UWG/Freie Wähler für den HAFA am 28.5.2020

An die Bürgermeisterin der Stadt Meerbusch Frau Mielke-Westerlage

Betrifft Dringlichkeitsantrag der UWG/Freie Wähler für den HAFA am 28.5.2020

Dringlichkeitsantrag: die UWG/Freie Wähler beantragt, dass die Stadt Meerbusch auf ihrer Internetseite über die Gefahren von Mährobotern und Rasentrimmern bezugnehmend auf den Tierschutz von Igeln und Amphibien informiert.
Ebenfalls wird die Presseabteilung gebeten, dementsprechende Texte in den üblichen Presseverteiler zu geben.

Begründung:
Es werden immer mehr von Gartengeräten wie Mährobotern und Rasentrimmern schwer- und schwerstverletzte Igel zum Tierschutzverein Meerbusch gebracht. Die Schnittverletzungen sind oft hochgradig entzündet und von Maden befallen, sodass viele Tiere trotz intensiver medizinischer Versorgung nicht gerettet werden können. Die Tierarztkosten und die Futterkosten für die Pflegestellen, in denen die Igel gesund gepflegt werden, trägt allein der Tierschutzverein Meerbusch. Das ganze Elend könnte vermieden werden, wenn Gartenbesitzer die Mähroboter nur tagsüber laufen ließen, weil Igel und Amphibien, die auch geschreddert werden, erst ab Einbruch der Dämmerung und nachts aktiv sind. Dass Igel von Rasentrimmern skalpiert und zerschnitten
werden, ließe sich vermeiden, wenn die Benutzer dieser Gartengeräte erst im Gras und unter Bäumen, Büschen etc. nachsehen würden, ob Tiere darin oder darunter schlafen, bevor das Gerät eingeschaltet wird.

Dieses ebenso fürchterliche wie leicht vermeidbare Problem ist mittlerweile so verbreitet, dass Frau Oehl, eine Koryphäe im Igelschutz, sogar den Deutschen Städte- und Gemeindebund angeschrieben hat (siehe Anhang). Da zur Zeit viele Tiere verletzt und getötet werden, ist der Antrag dringlich und sollte im HAFA am 28.5. besprochen und beschieden werden. Wir gehen davon aus, dass in allen Fraktionen Einigkeit besteht, dass die Pressestelle der Stadt über die Gefahren von Mährobotern und Rasentrimmern informiert und die Bürger um sensiblen Umgang im Sinne des Tierschutzes bittet. Wir bitten Sie, Frau Mielke- Westerlage, den Antrag auf die Tagesordnung zu setzen, da sicherlich eine Diskussion des Themas nicht zeitintensiv ist. Ebenfalls wird die Stadtkasse durch diesen Antrag nicht belastet.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Glasmacher Heinrich Peter Weyen

UWG/Freie Wähler

Der größte Feind der Igel ist nicht die Natur, sondern der Mensch. Vielfältige Eingriffe in die Natur zerstören die Lebensräume von Igeln und anderen Wildtieren, Monokulturen in der Landwirtschaft vermindern Nahrungstiere. Mehr als 500.000 Igel werden jedes Jahr in Deutschland von Autos überfahren, sodass unzählige verwaiste Igelsäuglinge qualvoll verhungern.
Wenn Igel sich in menschliche Siedlungen mit Gärten, Parks und Grünflächen zurückziehen, drohen ihnen ebenfalls viele Gefahren:
– Motorsensen
– Rasenmäher
– Mistgabeln
– Gruben
– Schächte
– Schwimmbäder
– Schlagfallen
– Giftköder
– Beerennetze
– Garten- und Brauchtumsfeuer
und Hunde.
Pestizide und Kunstdünger vernichten natürliche Nahrungsgrundlagen, Aufräumwut im Garten zerstört Nistmöglichkeiten. „Ein zunehmendes Problem ist die Verbreitung von Mährobotern und Rasentrimmern im Garten, die immer mehr Igel töten oder ihnen schwerste Verletzungen zufügen,“ warnt Uta Snyders-Richard vom Tierschutzverein Meerbusch. „Kein Mähroboter erkennt einen Igel oder andere kleine Tiere, wie Kröten, Eidechsen oder Insekten. Ungefähr die Hälfte aller verletzten Igel, die seit dem Frühjahr bisher beim Tierschutzverein Meerbusch abgegeben wurden,
hatten schwerste Schnittverletzungen im Gesicht oder an den Beinen. Jeden Tag erreichen uns Notrufe von Bürgern, die von Mährobotern oder Rasentrimmern verletzte Igel gefunden haben.“ Oft sind die Wunden hochgradig infiziert und von Maden befallen. Viele Igel überleben diese Verletzungen trotz intensiver medizinischer Versorgung nicht. Auch für die ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfer ist diese Situation emotional extrem belastend. Das Alles wäre vermeidbar, wenn Gartenbesitzer die Mähroboter tagsüber und unter Aufsicht laufen lassen würden, denn Igel, sowie Kröten und Frösche, sind erst ab der Dämmerung und nachts aktiv. Igel erkennen Mähroboter nicht als Gefahr, rollen sich höchstens zusammen und werden dann von den Klingen der Rasenroboter übel verletzt oder getötet, insbesondere kleine Igel. „Mähroboter überrollen die Tiere, skalpieren oder zerstückeln sie. Vielen Igeln fehlt fast das ganze Gesicht, und die meisten Igel, wie auch Amphibien und Insekten, überleben die Begegnung mit einem Mähroboter nicht.“ Zunehmend werden aber auch Igel zum Tierschutzverein Meerbusch gebracht, die von Hunden gebissen und schwer verletzt wurden. Mit etwas Rücksicht kann jeder etwas für den Igelschutz tun:

Achtung beim Gebrauch von Rasenmähern, Motorsensen, Kantenschneidern: Viele Igel schlafen tagsüber unter Sträuchern, Hecken und an unübersichtlichen Stellen. Erst
nachsehen, dann schneiden! Da Igel tagsüber auch gerne im hohen Gras ruhen, gilt auch hier: erst nachsehen, oder am besten ganz aufs Schneiden verzichten. – Mähroboter ab Einbruch der Dämmerung und nachts nicht über den Rasen rollen lassen! – Vorsicht beim Gebrauch von Laubsaugern: diese Geräte können sogar kleine Igel aufsaugen! – Hunde beim Abendspaziergang an Feld, Park oder Grünflächen bitte anleinen, und im eigenen Garten nachsehen, ob sich ein Igel eingenistet hat. -Im Straßenverkehr ab Einbruch der Dämmerung und nachts bewusst auf Igel und andere Wildtiere achten. Bei Gefahr rollen Igel sich zusammen und bleiben liegen, sodass man sie „zwischen die Reifen“ nehmen kann, ohne sie zu überfahren. – Bei Hitze und anhaltender Trockenheit Wasserschalen für Igel, Vögel und Eichhörnchen in den Garten stellen. In akuten Fällen hilft der Tierschutzverein Meerbusch e.V. weiter, kümmert sich um die Erstversorgung der Tiere, Tierarztbesuche und Pflegestellen, bis die Igel wieder ausgewildert werden können. Die Tierschutzarbeit wird ehrenamtlich geleistet, aber die medizinische Versorgung der Tiere kostet viel Geld, weshalb sich der Tierschutzverein Meerbusch immer über Spenden freut.

Kontakt: 0174 37 60 230
www.tierschutzmeerbusch.de
Weitere Informationen, z.B. zum artgerechten Igelfüttern,
sind unter www.pro-igel.de erhältlich.

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