Verwaltung will Trecker-Verbot auf Brockhofweg überprüfen

Verwaltung will Trecker-Verbot auf Brockhofweg überprüfen

Konrad Siegel und andere Anwohner des Brockhofwegs fordern ein Durchfahrtsverbot für landwirtschaftliche Fahrzeuge auf ihrer Straße.
Wegen regelmäßiger Unfälle kämpfen die Anwohner seit Jahren für ein Durchfahrtsverbot von landwirtschaftlichem Verkehr auf ihrer Straße.
VON DANIEL SCHRADER

ILVERICH | Es ist ein erster, wenn auch kleiner Fortschritt, den die Anwohner des Brockhofwegs in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses erreicht haben. Die Verwaltung soll nach Antrag der Fraktion UWG / Freie Wähler ein Durchfahrtsverbot für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge überprüfen. Doch der Enthusiasmus der Anlieger hält sich derzeit noch in Grenzen. „Wir sind unsicher, ob das Problem damit nicht nur auf die lange Bank geschoben wird“, sagt Anwohner Konrad Siegel. Und mit dieser Situation kennt er sich aus.

Denn seit nunmehr 30 Jahren kämpft der Anwohner für das besagte Durchfahrtsverbot auf der Straße. Der Hintergrund dieser Forderung ist, dass es auf dem engen Weg regelmäßig zu Unfällen zwischen den Nutzfahrzeugen und den Autos oder Gartenzäunen der Anlieger kommt. Böswilligkeit wollen Siegel und die anderen Betroffenen den Landwirten aber nicht unterstellen. Bei der Größe der Fahrzeuge geschähen solche Kollisionen sicherlich ohne Absicht. Doch diese Erkenntnis hilft den Anwohnern wenig, zumal sich in den seltensten Fällen nach einem Unfall der Schuldige ermitteln lasse.

Mit dem Meerschweg, einem Wirtschaftsweg, stünde eigentlich eine Alternative zur Verfügung, doch die werde aus der Erfahrung der Anwohner heraus kaum genutzt, da sie einen Umweg bedeute.

Deshalb soll nun endlich ein Verbot Abhilfe schaffen. 2006 gab es bereits einen ersten Anlauf dafür. Damals sollte das Problem mit einer Schranke gelöst werden — jedoch ohne Erfolg. Nun wollen es die Anwohner noch einmal versuchen, auch, weil sich das Problem wegen der immer größer werdenden Fahrzeuge verschärft habe, so die Argumentation. Lothar Keiser von der Fraktion UWG / Freie Wähler brachte daher bei der vergangenen Sitzung des Bauausschusses einen entsprechenden Antrag ein. In diesem Zusammenhang entgegnete die Verwaltung jedoch, dass der Meerschweg aufgrund seiner Kurvenlage und Unübersichtlichkeit keine Alternative für die Landwirte sei. Ein Durchfahrtsverbot auf dem Brockhofweg sei somit nicht möglich. Auch weil über den Alternativweg Auf dem Band nicht alle Felder erreichbar seien und es darüber hinaus zu einer großen Beeinträchtigung für die dortigen Anwohner führen würde. Eine ausschließliche Nutzung des Kreuz-Wildwegs ist dagegen von der Verwaltung wegen des dort herrschenen hohen Radverkehrs nicht gewünscht. Mit einem Parkverbot beziehungsweise der Erlaubnis für Gehwegparken sei jedoch die Situation auf dem Brockhofweg bereits entspannt worden, hießt es aus der Verwaltung.

Dass der Meerschweg nicht genutzt werden könne, kann wiederum Lothar Keiser nicht nachvollziehen. Schließlich sei dieser ein ausgewiesener Wirtschaftsweg, was auch ein externes Gutachten bestätige, sodass er der Argumentation der Stadt nicht folgen könne. Und auch die von der Verwaltung erklärte Entspannung am Brockerhofweg ist den Schilderungen von Konrad Siegel zufolge nicht erkennbar. Vor wenigen Wochen sei es erst wieder zu einem Unfall gekommen, bei dem der Rückspiegel eines Autos abgefahren worden sei.

Die Mitglieder des Bauausschusses entschieden derweil einstimmig, dass die Verwaltung ein mögliches Verbot nun noch einmal überprüfen soll – und folglich auch entsprechende Argumente, die dagegen sprechen, vorlegen muss. „Ich bin gespannt, was dabei rauskommt“, sagt Lothar Keiser. Ähnlich geht es den Anwohnern am Brockhofweg, auch wenn die Hoffnung nach 30 Jahren nicht unbedingt größer wird.

 

 

RP-Foto: ABR

© Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

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